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Halsbandsittich City 🦜fliegt!

Aktualisiert: 24. Mai 2023


Oder: die heilsame Kraft unserer Hände und der Natur. Eine etwas ausführlichere Geschichte. Vor dem Anfang gleich das Happy End mit einem letzten Video von City aus unserem Garten:



Und nun von Anfang an:


Am 12. Oktober 2022 findet meine Kollegin einen bewusstlosen Halsbandsittich, der gerade gegen unser verglastes Bürogebäude in der Heidelberger Bahnstadt geflogen ist. (Daher der Name "City" - hergeleitet von Sittich und Bahnstadt).


Der hübsche, nicht gerade kleine Vogel mit dem kräftigen Schnabel hat einen deutlich verbogenen Flügel, liegt verkrampft am Boden und weist kaum noch Lebenszeichen auf. Er scheint nicht mehr zu retten.


Aus meiner Erfahrung mit Vögeln aus unserem Garten, die nach einem Aufprall gegen die Fensterscheibe regungslos im Schock am Boden lagen und durch intensive Berührung und Gedanken der Heilung plötzlich wieder quicklebendig wurden, wage ich es, ihn in meine Hände zu nehmen und zu halten. In einem solchen Prozess versuche ich, mich mit dem Wesen des Tieres zu verbinden, um den Schock des Aufpralls gemeinsam zu durchleben. Möglicherweise kann der tödlich wirkende Schock so vergehen und das Tier sein noch vorhandenes Leben wieder wahrnehmen. Bei den Gartenvögeln hatte das bisher rein intuitiv funktioniert, doch ob es in einem solch hoffnungslos scheinenden Fall eines wesentlich größeren Vogels auch wirken konnte?



Das gekrümmte Tier bleibt regungslos in meinen Händen und so entscheiden sich meine Kollegin und ich für eine Naturbestattung in der Mittagspause. Wir lagern "City" zwischenzeitlich in einem Karton für Kopierpapier - praktisch veranlagte Frauen.


Als wir betreten auf dem Weg zur Mittagspausen-Schnellbestattung sind, staunen wir über alle Maßen, als uns ein fröhlich blinzelnder "City" aus dem Karton anschaut. Der Totgeglaubte lebt! Was für eine schöne Überraschung! Wie war nochmal Plan B?


Kurzentschlossen nehme ich City in meine Obhut und mit nach Hause. Der Katzenkäfig wird schnell zum Vogelkäfig umfunktioniert und Wildvogel City, der sich in meinen Händen am wohlsten zu fühlen scheint, für die Nacht aufgenommen.



Die Verabreichung eines homöopathischen Mittels in Absprache mit Stellas genialem Tierhomöopathen nach dem Motto "was Katze heilt, heilt vielleicht auch Vogel" wird zu seinem Schlummertrunk. Wie es weitergehen wird, wie lange es dauern wird - keine Ahnung!


Am nächsten Morgen scheint es ihm prächtig zu gehen. Zumindest im Sitzen. In meinen Händen fühlt er sich sichtlich wohl und wir halten dies in schönen Fotos fest. Wer weiß, wie lange er noch bei uns sein wird. Die ahnungslose Katze Stella bekommt von all dem nichts mit. Die persönliche Vorstellrunde lassen wir bei aller Diplomatie aus.



Während ich bei der Arbeit bin, wird weiteres Katzen-Equipment eingesetzt, um ein Auge auf City zu haben. Die Minikamera überträgt bei Bedarf Live-Mitschnitte aus dem Vogel-Katzenkäfig. Plan B plus - wie lange kann City im Käfig zuhause bleiben, existiert noch immer nicht. Es scheint mir unwahrscheinlich, dass er bald wieder fliegen können soll.



Dass unsere schöne Begegnung bereits ersten Tag nach seinem Unfall enden würde, halte ich nicht für möglich, als ich ihn abends nach der Arbeit mit dem Käfig an die frische Luft bringe. Ich öffne den Käfig - was soll schon passieren... und nehme City in meine behandschuhten Hände. Mit einem Mal breitet er seine Flügel aus und flattert eine kurze Strecke zur vertrockneten Cocktailtomate (wegen ihrer Größe "Tomatenbaum" genannt). Huch! Meine Überraschung ist riesig und ich greife schnell zum Handy. Hier die Aufnahme mit hörbarem Erstaunen in der Stimme.





City hebt nach einem weiteren Flug aus dem Tomatenbaum (siehe Video vom Anfang) kurzerhand ab und fliegt in die benachbarte Kastanie. Der Baum schenkt ihm Schutz für die Nacht und am Morgen ist er in die Freiheit entschwunden. Wie schön! Wirklich oft und voller Dankbarkeit denke ich an unsere wundersame Begegnung!






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